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Reisebericht zum Bootsurlaub in Irland 2006

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Gästebuch

3. Tag: 02. Okt. 2006

Um ca. 9.00 Uhr erwachten wir und krabbelten aus unserer Koje. Der Blick aus dem Fenster zeigte ein ziemlich durchwachsenes Wetter, aber immer wieder blitzte auch ein Stück blauer Himmel durch. Als erstes auf dem Programm: Kaffee kochen, ohne Koffein geht es eben nicht bei Micha und mir. Dann Kulturbeutel geschultert und ab zum Sanitärhäuschen am Anleger und zur Dusche. Wir wollten doch die öffentlichen Duschen und unsere brandneue Smartcard ausprobieren. Für einmal duschen 2 Einheiten, dafür werfen wir doch nicht morgens schon den Diesel an.
Verzweifelt suchten wir den Automaten wo wir die Karte einführen könnten, bloß fündig wurden wir nicht. Schließlich ging ich zielstrebig ins Gebäude . Die Duschräume waren offen und ich drückte probeweise den Knopf der Dusche...
...und siehe da “Wasser Marsch” ! Das das Duschen im Erne-Gebiet überall kostenfrei ist erfuhren wir erst später. 

Nach dem Frühstück gingen wir... Na?... Richtig!... Einkaufen  und den Ort Bellanaleck anschauen.
Das “Irish Lace Museum” neben dem “The Sheelin”-Restaurant hätten wir gerne besichtigt, aber leider war es geschlossen,.

Irish Lace Museum

“The Sheelin” - Restaurant

Im “Irish Lace Museum” wurden wunderschöne alte Kleider ausgestellt und auch verkauft. Im Schaufenster sahen wir ein kleines Schultertuch aus weißer Spitze für “gerade mal” 249 GBP, das war uns dann doch etwas heftig und wir machten uns auf den Rückweg zum Anleger.

Dort angekommen trafen wir auf Vater und Sohn vom Transfer Belfast - Aghinver. Wir unterhielten uns eine ganze Weile bis sie sich anschickten den Hechten hinterher zu jagen. Von den beiden erfuhren wir, das die Sanitäranlagen (Duschen) am Erne kostenfrei sind. Am Shannon selbst und dem Shannon-Erne-Waterway (SEW) sieht das wohl schon eher wie in Deutschland aus, alles gebührenpflichtig; aber dafür sind dort wohl auch Einrichtungen wie Waschmaschinen und Trockner vorhanden. Während dem sehr netten und anregenden Gespräch (endlich konnte ich auch mal alles verstehen) erfuhren wir auch, das das Ablegen bei dem derzeit herrschenden ungünstigem Wind bei unserem nächsten Ziel Knockninny recht schwierig sein kann... Und unsere Probleme beim Ablegen (siehe Tag 1) reichen uns eigentlich schon *lach*.. Aber nichtsdestowenigertrotz, dieser Herausforderung werden wir uns stellen. So legten wir also in Bellanaleck ab und steuerten auf Knockninny zu

Bei dem schönen Wetter...

...kann Micha endlich den Außensteuerstand nutzen

Endlich konnten wir die Flybridge nutzen da Petrus es sehr gut mit uns meinte. Wir wählten die südliche Route durch das Gebiet mit der Geschwindigkeitsbegrenzung vorbei an Cloonatrig Jetty und Tully Inishmore  Die Fahrt war wunderschön und wir genossen das langsame vorüberziehen der herrlichen Landschaft.

Der Jetty von Knockninny lag einsam und verlassen vor uns, so das wir irrtümlicherweise nicht am öffentlichen Anleger sondern an der ehemaligen Carrick Craft Marina festmachten.. Wir beschlossen erstmal zu bleiben wo wir waren und machten uns zu einem Spaziergang fertig. Eigentlich wollten wir den Knockninny-Hill erklimmen, von dem aus man einen herrlichen Blick über den Upper Lough haben soll. An der Straße trafen wir dann auf eine sehr freundliche Irin, sie versuchte uns eine Menge über Knockninny House und auch über die Aussicht vom Hügel und den Weg dort hinauf zu erzählen. Leider verstand ich aber nur 1/4 und mein Schatzi immerhin so 2/3 von ihrem Wortschwall. Liegt es an unserem Englisch??? Oder doch an ihrem argen gälischen Akzent und der wohl eingefleischten Angewohnheit jede 2. Silbe zu verschlucken??? Was wir wohl verstanden war, das sie uns warnte mit unseren Straßenschuhen dort hinaufzukraxeln. Durch den vielen Regen der letzten Tage sei der Boden arg durchweicht und matschig.
Da wir den Weg hinauf auf den Hügel erst gar nicht fanden (der gälische Akzent hatte die Beschreibung doch zu stark verfälscht), hatte sich das Thema Matsch- und Rutschfeste Schuhe  eh erledigt. So spazierten wir die aspaltierte schmale Landstraße entlang und hatten auch so einen fantastischen Blick auf den See.

Blick auf den Upper Lough Erne

Noch niemals sahen wir eine so absolut schöne Natur. Auch jetzt noch wo ich hier sitze und schreibe bin ich völlig überwältigt.

Da das Knockninny-House mit seinem Hotel und Restaurant leider geschlossen war, kochten.wir uns an Bord unser Abendessen und ließen den Tag mit einem Glas Wein für mich und einem Guiness für Micha ausklingen.

Knockninny House

In der Nacht wurde es uns dann auf einmal ziemlich mulmig. Plötzlich schoß Micha aus dem Bett hoch und lauschte. Da wir weiterhin mutterseelenallein an der Marina lagen rutschte mein Herz ein paar Etagen tiefer. Es hörte sich an als ob jemand über das Boot tappste. Micha stand auf und erkundete vorsichtig und ohne einen Laut zu machen das Boot. Immer wieder lauschte er angestrengt in die Dunkelheit. Zum Glück ging er nicht nach draußen, dann wäre ich vor Angst gestorben.
Des Rätsels Lösung: Durch die von der Seite heran kommenden Wellen wurde das Boot gegen den Steg gedrückt und die am Holz “arbeitenden” Fender verursachten die knarzenden und knarrenden Geräusche. Man, sowas sollte einem bei der Einweisung auch gesagt werden *lach*. Nach überstandenem Schrecken konnten wir dann letzendlich doch noch geruhsam schlafen.

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