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Das Wetter war wieder herrlich sonnig, sodass wir durchweg von der Flybridge aus steuern und die einzigartige Landschaft, die langsam an uns vorüberzog, bewundern konnten. Da der Anleger in Aghalane voll belegt war, machten wir hier keine Pause sondern fuhren zielstrebig weiter. Unterwegs kamen uns zwei Boote entgegen. Auf dem teilweise recht schmalen Fluß dachten wir schon das es zu Problemen beim Passieren des anderen Bootes kommen würde aber es ging doch alles gut. Einige Flußbiegungen weiter erreichten wir dann die erste Schleuse “Corraquill Lock”. Das Schleusentor war geschlossen und die Ampel daneben zeigte “Rot”. Wir machten am Anleger fest um uns die ganze Sache erstmal aus der Nähe anzuschauen. In Sachen Schleusenbedienung waren wir ja noch völlig unbedarft und hatten keinerlei Ahnung wie das vonstatten geht.
Wie befürchtet war natürlich kein Schleusenwärter anwesend. Ohh Schreck, was nun??? Erstmal hielten wir Ausschau nach dem Bedienpult und als wir es entdeckten, hatten wir es uns eigentlich irgendwie größer vorgestellt. Aber egal, Hauptsache wir kommen irgendwie damit klar. Wir untersuchten und studierten es eingehend, fanden aber nirgendwo den Schlitz für die Smartcard. Mitten in der Erforschung der Schalttafel stand dann plötzlich der Lockkeeper hinter uns und fragte ob wir Hilfe bräuchten. Na klar brauchten wir die. Er gab uns eine theoretische Einweisung wie das Schleusen so funktioniert. Dann schickte er Micha aufs Boot und zeigte mir die Bedienung nochmal in der Praxis. Also: Chipkarte einführen (das Lesegerät befindet sich übrigens an der Unterseite des Steuerpultes) - Obertor schließen - Wasser ablassen - wenn Wasserspiegel ausgeglichen, Untertor öffnen - den vor dem Tor wartenden Micha mitsamt Boot in die Schleusenkammer einfahren lassen - warten bis das Boot mit den Leinen lose gesichert ist (bzw. beim losen Belegen der Poller helfen) - Untertor schließen - Wasser in die Schleusenkammer einlassen - wenn Wasserspiegel ausgeglichen, Obertor öffnen - Leinen lösen, aufs Boot steigen (geht aber nur wenn Boot hochgeschleust wird, ansonsten am Kai hinter der Schleuse aufs Boot steigen) und zusammen die Schleuse verlassen. Während des Schleusens gesellte sich der Skipper eines Locaboates zu mir. Er hatte wohl bemerkt das dies unsere erste Schleusung war und erklärte mir die Bedienung nochmal auf deutsch (weil besser is...). Für den Fall das ich die englische Einweisung nicht so ganz verstanden hab (und so war es auch).
Weiter ging unsere Fahrt zur nächsten Schleuse. Dort klappte unsere erste alleinige Schleusung ohne fremde Hilfe schon recht gut. Ist doch gar nicht so schwer wie wir anfangs dachten und auch von 2 Personen gut zu bewältigen. Bald darauf erreichten wir Ballyconnell, wo wir über Nacht blieben. Nachdem wir die sanitären Einrichtungen am Anleger einer näheren Untersuchung unterzogen hatten, machten wir uns auf einen Spaziergang durch den Ort. Schließlich kehrten wir im “Angler’s Rest” ein um dort unser Abendessen einzunehmen. Micha bestellte sich ein Steak, doch als er es serviert bekam dachten wir es wäre eine Doppelportion. Fast der ganze Teller wurde von dem daumendicken Riesen-Steak bedeckt. Selbst meine Lasagne, die auch nicht gerade als kleine Portion zu bezeichnen war, wirkte dagegen echt mickrig. Nach dem Essen tranken wir dann noch ein Guinness und da wir immer müder wurden und uns langsam die Augen zufielen, machten wir uns auf den Weg in unsere Koje.
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